Reisebericht Peru

Reisezeit: April/Mai 1996

Reisedauer: 13 Tage

Reiseroute: Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile

Reiseart: Rundreise mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln

Persönliche Eindrücke von Peru:

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Leider ist die Qualität der eingescannten Dias schlecht. Ich werde die Dias nochmals mit einem aktuellen Scanner digitalisieren und dann austauschen.

Trujillo [ ^ ]

Von der Grenze Ecuador's kommend, habe ich als erstes Ziel in Peru die Stadt Trujillo besucht. Die Stadt, welche 1536 von Pizarro gegründet wurde, machte einen sympathischen Eindruck auf mich. Die Plaza de Armas mit ihren angrenzenden Gebäuden bildet das Zentrum von Trujillo. In der näheren Umgebung von Trujillo befinden sich einige sehenswerte archäologische Ausgrabungsstätten. Früher bewohnten diese Region die Völker der Moche und Chimu. Ich besuchte die alte Hauptstadt der Chimu, Chan Chan etwa 5 km westlich gelegen von Trujillo. Die Chimu wurden 1460 von den Inkas besiegt und heute ist nicht viel von den ehemaligen Grabhügeln und Palästen übrig. Die größte Attraktion ist heute die vielen reichverzierten Mauern mit wunderschönen Friesen. Den Nachmittag lies ich im Fischerdorf Huanchaco ausklingen. Die Fischer benutzen noch ihre alten Boote aus Tortora-Reet. Mit einem alten Greyhoundbus ging die Reise weiter auf der Panamericana Richtung Lima.

Bilderserie von Trujillo und Umgebung (22 Bilder, 463 KB)

Lima [ ^ ]

Die Hauptstadt Perus ist laut, schmutzig, unsicher und über bevölkert. Man sieht hier viel Armut und sollte unbedingt auf seine Sachen aufpassen. Einige Sehenswürdigkeiten machen Lima besuchenswert. Das erzbischöfliche Palais mit seinem reichverzierten Balkonen fällt sofort ins Auge. Die Kathedrale mit dem Grab von Pizarro und die Kirche San Francisco mit dem dazugehörigem Kloster ist ebenfalls ein Besuch wert.

Stadtrundgang durch Lima (26 Bilder, 562 KB)

Arequipa [ ^ ]

Arequipa ist die zweitgrößte Stadt Perus und liegt im Süden des Landes. Umgeben von einer phantastischen Berglandschaft mit Vulkanen (El Misti 5822 m) hinterlässt sie bei mir einen positiven Eindruck. Der Plaza de Armas im Stadtzentrum, die Kathedrale und der Convento de Santa Catalina sind die sehenswerten Bauwerke dieser Stadt. Der Convento ist komplett mit einer hohen Mauer umgeben und darin lebten bis 1970 die Nonnen ein abgeschiedenes Leben.

Stadtrundgang durch Arequipa (17 Bilder, 330 KB)

Colca-Canyon [ ^ ]

Nach einer 8-stündigen spektakulären Fahrt über ein 4800 m hohen Pass von Arequipa nach Cabanaconde bin ich nach Einbruch der Dunkelheit dort angekommen. In Cabanaconde gab es keinen Strom und somit konnte man in diesem Ort nicht mehr viel unternehmen. Zum Glück wurde ich von einem jungen Mädchen empfangen, welches ein Hotelzimmer anbot. Unter diesen Umständen sagte ich sofort zu. Der Grund dieser Reise ist eine der tiefsten Schluchten unserer Erde, die Colca-Canyon. Bis zu 1200 m tief reichen die Schluchten und bieten ein fantastisches Panorama auf die Umgebung. Ich hatte Glück und konnte einige Anden-Kondore beobachten. Morgens noch im Dunkeln wurde ich vom Hupen des Busses geweckt. Lief gelassen zum Marktplatz und bestieg den ersten Bus Richtung Arequipa. Am Aussichtspunkt Cruz del Condor stieg ich aus dem Bus und wanderte von dort den ganzen Tag an den Schluchten der Colca-Canyon entlang. Dabei bieten sich unbeschreibare Einblicke auf die Landschaft und Menschen dieser Region. Dieser Ausflug ist sehr zu empfehlen.

Bilderserie von den Colca-Canyon (35 Bilder, 730 KB)

Cuzco [ ^ ]

Mit dem Nachtzug ging es von Arequipa zuerst nach Juliaca. Da der Reiseführer die erste Klasse aufgrund von Sicherheitsbedenken dringend angeraten hatte, fuhr ich bis Juliaca in der ersten Klassen und von Juliaca nach Cuzco im Pullmannwaggon. Die Pullmannklasse ist so etwas wie die Premiumklasse. Der Komfort wie erste Klasse, aber oftmals inklusive Speisen und Getränke. Abends gegen 21 Uhr ging es los und der Zug fährt auf der zweit höchsten Normalspur-Eisenbahnstrecke der Welt bis auf 4700 m hoch. Am nächsten Morgen 6 Uhr sollte Ankunft sein, es wurde 9.30 Uhr. Die Einfahrt in Juliaca gestaltete sich recht spektakulär. Mit einem langen und anhaltenden Pfeifkonzert kündigte sich der Zug an. Er musste einen überfüllten Bauernmarkt durchfahren. Die Ständeinhaber räumten kurzzeitig ihre fahrbaren und nicht fahrbaren Verkaufsstände von den Schienen. So konnte der Zug im Schritttempo doch noch sein Ziel Bahnhof erreichen. Die Verspätung lag im Rahmen und außer den Touristen regte sich sowieso keiner auf. Meine Befürchtungen wegen meines Anschlusszuges traten nicht ein. Die Abfahrt sollte um 9 Uhr sein, abgefahren wurde um 11.30 Uhr. In der Pullmannklasse der Zugfahrt von Juliaca - Cuzco erlebte ich den Service sogleich. Schon bald wurde das Menü serviert, was aus Suppe,Hauptgericht und Dessert bestand. Da der Zug permanent schaukelt, war ein vernünftiges Esse kaum möglich. Und mit Schaukeln meine ich dies auch! Das Essen der Suppe war unmöglich. Da hieß es: Teller anheben und zum Mund führen, jetzt mit dem Löffel die letzte Distanz zur Mundöffnung überbrücken. Beim Essen mit der Gabel war das Zuführen der Speisen nicht unproblematischer. Irgendwie hat es mit wenigem Kleckern doch noch geklappt. Später sah ich in einer Reisereportage auf VOX "meinen" Kellner wieder und musste ihn bewundern wie er die Teller zum Tisch jonglierte. Die Aussichten während der 11-stündigen Zugfahrt waren wunderschön. Bei der Hälfte der Strecke wurde die Lok gewechselt, weil nur noch eine Zuglok den Aufstieg nach Cuzco schafft.

 

Cuzco ist die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches und das Ziel fast aller Reisenden. Cuzco ist zudem die archäologische Hauptstadt Amerikas und die älteste ständig bewohnte Stadt des Kontinentes. Das alte Cuzco wurde in Form eines Pumas gebaut und mit vielen Palästen ausgestattet. Nachdem Pizarro Cuzco eingenommen hatte und den Herrscher Atahualpa tötete, nahm die bedeutung Cuzco rasant ab. Die meisten Inkapaläste existieren nur noch in den Grundmauern. Die Kolonisten bauten auf deren Fundamenten ihre neuen Paläste und Häuser. Trotzdem bietet sich bei einem Stadtrundgang imposante Ein- und Ausblicke.

Bilderserie von Zugfahrt nach Cuzco und Stadt Cuzco (23 Bilder, 543 KB)

Die nähere Umgebung von Cuzco hat einige wichtige Bauwerke zu bieten und Ausflüge dahin sind alle samt sehenswert. Tambo Machay ist ein steinernes Bad und diente zeremoniellen Zwecken. Puca Pucara ist eine kleine alte Festung. Qenko ist eine alte Opferstätte mit Altäre im Felsen, mysteriösen Höhlen und unterirdischen Gängen. Der Höhepunkt ist Sacsayhuaman eine riesige alte Festung in der Form eines Pumakopfes. Die 22 Zickzackfelsen sollen die Zähne eines Pumas darstellen. Wenn man bedenkt, dass der größte Felsblock 300 Tonnen schwer ist, erkennt man das ganze Ausmaß dieser Bauwerke.

Bilderserie der Umgebung von Cuzco (11 Bilder, 284 KB)

Machu Picchu [ ^ ]

Die wohl imposanteste und bekannteste Anlage Südamerikas ist Machu Picchu. Mit dem Zug (4 Stunden Fahrzeit) kommend aus Cuzco fährt man gewöhnlich mit einem Bus bis zum Eingang der Ruinen. Machu Picchu ist das einzige Bauwerk dieser Größenordnung, welches nicht von den Spaniern entdeckt wurde und dadurch noch im Originalzustand existiert. Von der ehemaligen Pracht ist noch Vieles zu sehen. Bemerkenswert sind die fast gerade behauenen Steine zum Bau der Häuser und Tempel. Wenn die Zeit ausreicht kann man den Steilhang des Huayna Picchu erklimmen. Von dort biete sich ein fantastischer Rundblick über die Anlage.

Bilderserie von Machu Picchu (37 Bilder, 830 KB)

Titicaca-See [ ^ ]

Die letzte Station meiner Perureise war in Puno gelegen am Titicaca-See. Der Titicaca-See ist mit 3820 m der höchste befahrbare und zugleich größte See Südamerikas. Aufgrund der klaren Luft ist das Süßwasser von einer tiefblauen Farbe. Es hat eine konstante Temperatur von 10 Grad und hat Trinkwasserqualität. Von Puno aus kann man verschiedene Fahrten mit dem Schiff unternehmen. Meine Fahrt ging zu den Schwimmenden Inseln der Uros und weiter zu der Inseln Taquile. Die Schwimmenden Inseln sind aus Reet erbaut und treiben auf dem See. Auch die Boote sind aus diesem Rohstoff gebaut und halten etwa 6 Monate. In Taquile erlebt man eine fast noch intakte Lebensweise der ansässigen Bevölkerung. Es gibt keine Straßen, Autos und Strom auf dieser Inseln. Die Menschen tragen noch ihre traditionelle bunte Kleidung. Mir gefiel dieser Ausflug sehr gut und kann empfohlen werden, trotz seines kommerziellen Charakters.

Bilderserie vom Titicaca-See (36 Bilder, 929 KB)