Reisebericht

Reisezeit: 16.01.2022 bis 30.01.2022

Reisedauer: 2 Wochen

Reiseroute: von Antalya nach Westen an der Küste entlang über Kemer, Demre, Kas, Fethiye bis Marmaris und zurück über Aphrodisias und Pamukkale

Reiseart: Rundreise mit Auto

Persönliche Eindrücke von: Diese Rundreise mit dem Mietwagen verlief auch diesmal ohne Probleme ab. Ich habe alle meine Ziele und Wünsche erfüllen können. Aktuell ist die Währung der türkischen Lira abgewertet und deswegen waren viele Preise sehr günstig. Die Eintrittspreise für viele Museen lag bei etwa 1-2€. Die Preise für Essen gehen und auch Benzin waren ebenfalls sehr günstiger, als in Deutschland. Nur das Wetter war diesmal sehr winterlich und oftmals eiskalt mit Schnee. Eher eine Seltenheit für diese Region, aber ich durfte es miterleben. Die Bevölkerung war wieder freundlich und hilfsbereit, so wie ich es von früheren Reisen schon kannte. Eine Reise in die Türkei während des Frühlings oder Herbst ist wohl die beste Variante. Im Sommer kann es sehr heiß werden und für eine Rundreise wird es anstrengend.

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Tag 1 - Kemer, Goynuk-Canyon, Phaselis und Chimaira [ ^ ]

Am Tag zuvor bin ich mit dem Flugzeug von Stuttgart in Antalya gelandet. Danach gleich den Mietwagen übernommen und sofort nach Kemer, westlich von Antalya gelegen, gefahren. Am ersten Vormittag orientierte ich mich etwas in Kemer und lief an der Promenade und am Yachthafen herum. Es gibt kaum Touristen und vieles ist geschlossen. Vieles wirkt unaufgeräumt und für den Sommer noch nicht hergerichtet. Ich bin dann zügig zur ersten Attraktion nach Goynuk gefahren und habe dort eine kurze Wanderung zum Goynuk-Canyon unternommen. Im Sommer kann man hier mit mehreren Ziplines über das Wasser hinweg schweben und Touren durch den Canyon im Wasser unternehmen. Aber trotz Neoprenanzug wäre das mir jetzt zu kalt. Am Nachmittag machte ich mich auf den Weg zur ersten Ausgrabungsstätte nach Phaselis. Diese liegt am Meer und hatte seine Blütezeit kurz nach Beginn unserer Zeitrechnung. Parken tut man am Viadukt und es gab drei historische Hafen. Eine Prachtstraße führt durch den historischen Ort und mit diversen Tempeln, römischen Bäder, einer Agora und einem Theater ist alles vorhanden. Das zum Besuch von Kaiser Hadrian erbaute Tor liegt hier in Trümmern. Im südlichen Haupthafen hat man eine schöne Sicht auf den schneebedeckten Berg Tahtali Dagi - in der Antike hieß er Olympos, wo der Kult des Hephaistos eine Rolle spielt. Kurz vor dem Sonnenuntergang fuhr ich an so eine magische Stelle des antiken Hephaistos-Kultes, nach Chimaira zu den ewigen Feuern. Zum beginnenden Sonnenuntergang ging es erst einmal 1km den Berg hinauf und dann sah man die schon seit der Antike loderten Feuer. Hier kommt Erdgas aus diversen Felsspalten und brennt schon seit der Antike dauerhaft. Beim Einsetzen der Dunkelheit ein schönes Erlebnis.

Bilderserie von Kemer, Goynuk-Canyon, Phaselis und Chimaira

Tag 2 - Olympos und Rhodiapolis [ ^ ]

Am zweiten Tag in Kemer entdeckte ich noch ein paar schöne Ecken. Aber schon kurz danach ging es in Richtung Ausgrabungsstätte Olympos. Auf den Weg dahin kommt man an der Seilbahn vorbei, welche hoch hinauf zum schneebedeckten Berg Tahtali Dagi - dem antiken Berg Olympos fährt. Ich hatte nicht die Absicht nach oben zu fahren. Vom Berggipfel hat man eine tolle Sicht auf den ganzen Küstenstreifen, aber vielmehr kann man nicht machen. Und im Winter bei eisigen Temperaturen macht es wohl noch weniger Spaß. Also bin ich gleich weiter auf den Weg zur Ausgrabungsstätte. Ich wusste, dass es in den letzten Wochen sehr viel geregnet hatte. Aber ich staunte nicht schlecht, als ich kurz vor dem Ziel vor einem Fluss stand, wo es keine Brücke gab und ich mit meinem Auto nicht durch die Furt fahren konnte. Ich erinnerte mich daran schon tags zuvor bei der Hinfahrt zu den Feuern am gegenüberliegenden Ort durchgefahren zu sein. Also die Serpentinen wieder hoch und bei der nächsten Ausfahrt wieder runter und 30 Minuten später stand ich auf der anderen Seite wieder an einem reißenden Fluss und ich konnte diesen nicht durchqueren. Auch zu Fuß war es nicht möglich. Da die Türkei nicht zu wenige Ausgrabungsstätten hat, ging es auf zur Nächsten in Rhodiapolis. Diese liegt oberhalb der modernen Stadt Kumluca und hat außer einem Theater nicht sehr viel zu bieten. Die anderen Gebäudereste wirkten weniger reizvoll auf mich. Die Rückfahrt über eine Bergstraße war unverhofft eine reizvolle Fahrt durch das Gebirge. Auf der Passhöhe lag noch etwas Schnee und ab der Ortschaft Ovacik ging es wieder bergab nach Kemer zurück. An diesem Tag wurde viel gefahren und leider nur wenig gesehen.

Tageseindrücke und Bilderserie von Rhodiapolis

Tag 3 - Limyra, Arykanda und Elmali [ ^ ]

Heute gab es mal wieder antike Ausgrabungsstätten zu besichtigen. Von Kemer aus fuhr ich etwa 1 Stunde bis zu der ehemals lykischen Stadt Limyra. Heute liegen die Ruinen inmitten von Gewächshaus Plantagen und Feldern der dort wohnenden Bauern. Bei mir waren die Ausgrabungen nur teilweise frei zugänglich und ein Eintrittsgeld musste nicht entrichtet werden. Von der gesamten Anlage ist nicht so viel zu sehen. Aber die ganze Anlage liegt idyllisch in der Landschaft. In der Unterstadt fließt ein kleiner Bach durch die Gebäude und hat ehemalige Prachtstraßen überflutet, weil sich diese abgesenkt haben. Der antike Ort Limyra ist ein romantischer Ort, wo Ziegen und Schafe friedlich grasen. Nach diesen Besuch ging es in die Berge des Taurusgebirges in den antiken Ort Arykanda. Der Reiseführer empfahl diese Ausgrabungsstätte aufgrund ihrer schönen Lage und den zahlreich freigelegten Gebäude. Der Ort Arykanda war in der Antike schon berühmt für seine ausufernden Feste und Gelage, was später zum Bankrott des Ortes führte. Die Ausgrabungen haben große Gebäudeteile, herrliche Grabstellen und ein reizvolles Odeon, Theater und Stadium freigelegt. Die drei letztgenannten liegen sehr romantisch am Hang übereinander. Wieder war kein Aufsichtspersonal vorhanden und somit konnte ich kostenlos und teilweise allein durch die Anlage schlendern. Am Nachmittag hatte ich noch etwas Zeit und somit nahm ich die Empfehlung an noch etwas weiter zum Ort Elmali zu fahren. Die Straßen sind gut ausgebaut, aber die Dörfer an der Strecke wirken sehr ärmlich. Auf dem Weg zum Ort kam ich an einen See Avlan Gölü vorbei. Ich musste anhalten und den Ausblick genießen. Auf dem See war eine dünne Eisschicht und am Horizont zeichneten sich die schneebedeckten Gipfel des Taurusgebirges ab. Bei der Rückfahrt war der Sonnenuntergang fast vorbei. Der Ort Elmali wurde empfohlen wegen einer alten Moschee - der Ömer Pasa Cami von 1602. Zudem sollen in Elmali noch alte osmanische Häuser mit Fachwerk zu sehen sein. Die Moschee sieht schön aus und die alten Häuser sind alle renoviert und man kann kaum neu von alt unterscheiden. Trotzdem ein kleines reizvolles Städtchen.

Bilderserie von Limyra, Arykanda und Elmali

Tag 4 - Myra, Andriake und Simena [ ^ ]

Seit gestern wechselte ich mein Quartiert in die Stadt Demre. Hier gibt es gleich mehrere sehenswerte Orte anzusehen. Am Vormittag fuhr ich ins kaum 4 km entfernte antike Myra. Diese Ausgrabungsstätte zeichnet sich durch ein sehr gut erhaltenes Theater und lykischen Felsengräber aus. Das Theater sei noch vollkommen erhalten, wobei viele Fragmente an den Rändern herumliegen. So wird man von Gesichtern, Fratzen und Menschenköpfen beobachtet. Die lykischen Felsengräber liegen optisch schön in einer Felswand. Hochklettern geht nicht, aber auch von unten schaut es imposant aus. Gleich nebenan von den Felsgräbern und Theater befinden sich die so zahlreich vorkommenden Gewächshäuser. Die kurze Strecke wieder zurück in die Stadt und dort ging es zur Kirche des heiligen Nikolaus. Ja, das ist genau der wie der Name es suggeriert. Hier wirkte der später heilig gesprochene Bischof von Myra. Zahlreiche Legenden gibt es um diesen Bischof, was vor mehr als 100 Jahre in der Person des uns bekannten Nikolaus bzw. Santa Claus gipfelte. In der Kirche finden weiterhin Ausgrabungen statt. Man sieht zahlreiche Mosaiken und Fresken an den Wänden und Decken. Der Sarkophag vom Heiligen ist auch zu bestaunen, wobei seine Gebeine in der italienischen Stadt Bari liegen. Der heilige Nikolaus ist der Schutzheilige in der orthodoxen Kirche für Griechenland und Russland. Darum sprechen hier die einzigen weiteren Touristen russisch. Gleich außerhalb der Stadt unweit der Küste liegt der antike Hafen von Myra - der Ort Andriake. Hier hat man ein modernes Museum errichtet, was schön zu erkunden ist. Bemerkenswert ist der sehr gut erhaltene römische Getreidespeicher Granarium. Und an diesem Ort werden bibelfeste Menschen bemerken, das der Apostel Paulus auf seinen Weg nach Rom anlandete und das Schiff wechselte. Geschichte überall! Am Nachmittag fuhr ich in Richtung Simena. Bis ganz in den Ort kommt man mit dem Auto nicht. Es gibt auch heute noch keine Straße bis dahin. Somit machte ich erst einmal Halt im Ort Ücagiz. Hier liegen die zahlreichen Boote vor Anker, womit man die gegenüberliegende Insel Kekova mit seinen im Wasser versunkenen antiken Anlagen besichtigen kann. Aus Mangel an Mitreisenden unterließ ich diesen Ausflug und machte mich gleich auf den Weg nach Simena. Noch 2 km auf der Straße fahren und dann den letzten Kilometer zu Fuss in das Dorf und hier besonders zur alten Ritterburg der Johanniter. Hoch oben hat man die beste Aussicht und kann die vor dem Dorf liegenden Steinsarkophage sehen. Das Dorf wirkt teilweise sehr ärmlich und hat seinen Charme. Hier gibt es eigentlich nur Restaurants und Pensionen zum Übernachten, wer einmal etwas abseits Urlaub machen will.

Bilderserie von Myra, Andriake und Simena

Tag 5 - Kas, Kalkan und Patara [ ^ ]

Heute ging es weiter in Richtung Westen immer an der Küste entlang. Zuerst schlenderte ich durch die Touristenhochburg Kas. Ohne Touristen und im Winter wirkt die Stadt wie verwandelt. Vieles ist geschlossen, leer und kaum Touristen sind zu sehen. Somit konnte ich alles mir in Ruhe anschauen. In Kas gibt es noch einige alte Häuser von den Griechen, welche bis 1923 hier lebten. Heute sind die meisten renoviert und werden von diversen Geschäften/Cafes/Restaurants genutzt. In der nächsten Touristenstadt in Kalkan ist das gleiche Bild, wieder mit alten renovierten Häusern von Griechen. Überall an den Hängen hat man neue Apartments gebaut und verkauft sie an Ausländer. Am Nachmittag war mal wieder eine Ausgrabungsstätte an der Reihe. In Patara stehen eher weit verstreut verschiedene gut erhaltene Gebäude bzw. wurden teilweise wieder aufgebaut. Auf einen Rundgang lässt sich das Gelände gut erschließen.

Bilderserie von Kas, Kalkan und Patara

Tag 6 - Fethiye, Kayaköy und Ölüdeniz [ ^ ]

Heute war ein kompletter Regentag angekündigt und so kam es auch. Teilweise waren die Straßen leer, aber ich war trotzdem unterwegs. Manchmal hörte es auf zu Regnen und da wurde ich richtig aktiv. Ich bin nun in der Touristenhochburg Fethiye angekommen und habe diese heute erkundet. Vom antiken Telmessos sind nur spärliche Reste vorhanden. Und der Rest an alter Bausubstanz wurde 1958 durch ein schweres Erdbeben vernichtet. Am Hafen ist das antike Theater wieder freigelegt, aber es wurde auch viel ausgebessert. Gleich nebenan ist eine bekannte Zone mit vielen kleinen Geschäften, Cafes und Restaurants. Ein altes türkisches Badehaus Hamam lädt zur Erholung ein. Mich zog es aber durch die Stadt zum Amyntas-Grab in einer Felswand. In der Altstadt verstreut stehen immer wieder lykische Sarkophage herum. Manchmal sind sie ein Verkehrshindernis, an anderer Stelle picken freilaufende Hühner in unmittelbarer Nähe. Die alte Akropolis ist für den Aufstieg gesperrt. Danach fuhr ich in die Geisterstadt Kayaköy in etwa 8 km Entfernung. Dies war mal die größte Stadt in der Region bis zum Jahr 1923. Zu diesem Zeitpunkt mussten die meisten Griechen die neugegründete Türkei verlassen und das ehemalige Livissi verfiel. Heute ist es wieder eine Attraktion, wo sogar Eintritt verlangt wird. Durch die verfallene und verlassene Stadt zu schlendern ist schon befremdlich. Noch rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang erreichte ich den Ort Ölüdeniz. Dieser wird im Tourismus als das Aushängeschild für einen perfekten Badeurlaub gepriesen. Auf einer langgezogenen Kiesellagune schimmert das Wasser karibikblau. Für viele Touristen der Traumstrand schlechthin. Um diese Eindrücke bei Regenwetter zu nachvollziehen bedarf es viel Fantasie. Aber auch ich empfand den Strand als sehr schön und es lohnt sich zum Baden hierher zurückzukommen.

Bilderserie von Fethiye, Kayaköy und Ölüdeniz

Vor 2 Jahren beim letzten Besuch in der Türkei und danach auch in Jordanien habe ich das Gericht Künefe kennen gelernt und lieben gelernt. Es ist eine warme Süßspeise und man bekommt es in Geschäften wo auch Baklava angeboten wird. Solltest du es mal in Deutschland entdecken, dann probiere es!

Heute durfte ich den Herstellungsprozess kurz filmen: Künefe-Video aus diesem Restaurant in Fethiye

Auch Sally hat dieses Rezept schon einmal auf ihren Kanal zubereitet: Künefe-Video bei Sallys Welt

Tag 7 - Xanthos, Letoon, Pinara und Tlos [ ^ ]

Heute war das Wetter wieder sonnig, aber sehr kalt. Morgens startet es bei 3 Grad und tagsüber wurde es nicht mehr als 10 Grad und immer ein eiskalter Wind. Trotzdem gehe ich auf die Tour und schaue mir interessante Dinge an. So standen heute weitere Ausgrabungen auf den Plan. Xanthos war einst die mächtigste Stadt im Lykischen Bund und heute UNESCO-Weltkulturerbe. Ein kleiner Rundgang durch die Anlage begann beim Theater, welches aber unter Wasser stand. Die markanten Bilder von dieser Ausgrabung sind die beiden Pfeilergräber, wobei eins davon 8,80m hoch ist und einen Fries enthält. Eine Stele mit Inschriften in griechisch und lykisch ist noch erwähnenswert. Beim Rundgang zur Akropolis kommt man an zahlreiche weitere Gräber vorbei. Im Hintergrund sind die schneebedeckten Gipfel des Taurusgebirges zu sehen oder auch die Folien der vielen Gewächshäuser. Die Ausgrabungsstätte Letoon in der Nähe besucht man nur wegen 3 ehemals wichtigen Tempel. Vom Heiligtum der Leto stehen noch ein paar Säulen. Der Apollon-Tempel hat noch ein Mosaik im Inneren und der mittlere kleine Tempel ist der älteste aus dem 5. Jh vor Chr.. Nach diesem Kurzbesuch fuhr ich in die Berge zur Ausgrabungsstätte Pinara. Die Straße ist jetzt gepflastert, aber alles andere liegt noch so da, wie man es wohl vorgefunden hat. Bisher waren alle Ausgrabungsstätten gut zu besuchen und auch für Laien nachvollziehbar. Außer dem wunderschönen Theater war nichts erkennbar und für mich deutbar. Es gibt keine Hinweisschilder, keine markierten Wege und auch am Eingang keinerlei Tafeln oder nutzbare Broschüren. Ich bin in der Natur mehr herumgeirrt, als planvoll erkundet. Die 300m hohe Felswand mit einer Fluchtburg auf dem Plateau und den vielen Felsengräbern ist nicht zu übersehen. Die Felsengräber wurden mit Hängeleitern oder hängenden Plattformen aus dem Stein gemeißelt. Dagegen war die letzte Ausgrabungsstätte in Tlos wieder übersichtlich und gut beschriftet. Zuerst ging es hoch auf die Akropolis wieder vorbei an lykischen Sarkophagen. Oben angekommen sind nur noch die Ruinen einer osmanischen Festung vorhanden. Aber der Rundblick auf die gesamte Anlage und in die Berge ist fantastisch. Und dann kam auch gleich der Sonnenuntergang mit sehr schönen Farben. Der unterer Bereich enthält noch die üblichen Gebäude, wie die Thermen, Palästra, einen Rundtempel und wieder ein Theater. Dies war ein wunderschöner Abschluss eines gelungenen Ausfluges.

Bilderserie von Xanthos, Letoon, Pinara und Tlos

Tag 8 - Dalyan, Kaunos, Iztuzu Beach und Koycegiz [ ^ ]

Heute verließ ich Fethiye und fuhr weiter in Richtung Westen zur Kleinstadt Dalyan. Sie liegt reizvoll am gleichnamigen Fluss und von dort werden Bootsfahrten durch das Flussdelta oder auf dem See Koycegiz Gölü angeboten. Aktuell im Winter ist nichts los und alle Boote liegen am Bootsanleger. Nach der Anzahl der Boote scheint hier im Sommer sehr viel los zu sein. Auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt die antike Ausgrabungsstätte Kaunos mit ihren fotogenen Felsgräbern. Die Ausgrabungsstätte selbst hat das übliche zu bieten - ein Theater, Basilika und diverse andere Ruinen aus langer Zeit. Danach machte ich einen Abstecher zu einem wirklich sehenswerten Strand - dem Iztuzu Beach oder Turtle-Beach oder auf deutsch der Schildkröten-Strand. Hier legt die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) zwischen Mai und Juli ihre Eier ab und sollte alles gut gehen dann schlüpfen nach 2 Monate die jungen Schildkröten und laufen zum Wasser. In der ruhigen Stadt Koycegiz oberhalb am See Koycegiz Gölü gelegen gibt es nicht viel zu sehen. Hier ist der Blick auf den See mit seinen Bergen im Hintergrund sehr reizvoll und das eigentliche Ziel. Kurz vor Sonnenuntergang erreichte ich dann meine neues Ziel Marmaris.

Bilderserie von Dalyan, Kaunos, Iztuzu Beach und Koycegiz

Tag 9 - Marmaris und Bozburun-Halbinsel [ ^ ]

Was soll ich sagen, dass war heute früh eine Überraschung und das nicht nur für mich. Auch hier hatte es über Nacht geschneit und die Landschaft in eine weiße Hülle gekleidet. So etwas passiert eventuell mal alle 10 oder 20 Jahre und ich Glückspilz war dabei. Bei dem Stadtrundgang durch die Touristenstadt Marmaris war es kalt und immer wieder streiften die Blicke auf die umliegenden weißen Berge. Die Altstadt von Marmaris ist winzig und oben mit einer kleinen Burg gekrönt. Darin ist ein kleines Museum integriert und die Aussicht von den Mauern ist sehr schön. Die restlichen Teile der Altstadt bestehen fast nur noch aus Geschäften, Cafes und Restaurants. Eben alles für die Touristen hergerichtet. Und Touristen gab es fast keine. Deswegen war vieles geschlossen oder verwaist. Danach startete ich eine Rundfahrt über die Bozburun-Halbinsel. Hier steuerte ich zuerst die beiden Touristenorte Icmeler und Turunc an. Die Umgebung beider Orte waren im letzten Jahr durch die schweren Waldbrände stark in Mitleidenschaft gezogen. Diesen Winter hat es viel geregnet und jetzt der Schnee. Im Inneren der Halbinsel ist der Hauptort Bayir sehr dörflich geprägt und die Imkerei ist bedeutend. Die Fahrt zu dem Strand in Ciftlik habe ich sicherheitshalber abgebrochen. Die Straße war nicht geräumt und ich wollte kein Risiko eingehen. In der Marina von Bozburun liegen relativ große Yachten. Aber große Höhepunkte blieben auch im nächsten Ort Selimiye Mangelware. Alles schaut sehr reizvoll aus und in der wärmeren Jahreszeit macht es auch mehr Spaß das Wasser und die Gegend zu genießen. Der Turgut-Wasserfall wurde vom Reiseführer empfohlen. Bei Hitze im Sommer sicherlich eine gute Möglichkeit den hohen Temperaturen zu entkommen. In der Bucht von Orhaniye besteht die Möglichkeit auf einer Sandbank quer durch die Bucht zu laufen. Durch den vielen Regen der letzten Tage ist das Wasser leider nicht mehr türkisblau und man kann dies kaum erkennen. Aber auf dem nachfolgenden YouTube-Video kann man es gut erkennen. Die Rundfahrt empfand ich als sehr schön bei ungewöhnlichen Wetterverhältnissen.

Bilderserie von Marmaris und der Bozburun-Halbinsel

Tag 10 - Resadiye-Halbinsel mit Knidos [ ^ ]

Heute stand eine Rundfahrt über die Halbinsel Resadiye auf dem Plan. Dies ist die lang ins Meer herausragende schmale Halbinsel, wovon man gut die griechischen Inseln Rhodos, Nisiros und Kos sehen kann. Von Marmaris startend musste ich erst einmal 1 Stunde mit dem Auto fahren, um in der kleinen Stadt Datca anzukommen. In Datca ist der Tourismus noch nicht so ausgebaut und alles wirkt noch etwas kleiner und ruhiger. Datca ist eine neue Stadt und hat keine wirklichen Höhepunkte. Nicht weit entfernt befindet sich das alte Datca - Eski Datca, wo einige schöne alte Steinhäuser stehen. Dann ging es nochmals fast 1 Stunde weiter in Richtung Westen bis an die Spitze der Halbinsel. Dort liegt einsam die antike Stadt Knidos. Sie wurde von der Insel Rhodos gegründet und diente als Wachposten für die Ägäis. Die antike Stadt hat aber einiges zu bieten. Es gibt Tempel, alte Kirchen, Gebäude und natürlich ein Theater. Die Anlage wirkt aufgeräumt und ist gut ausgeschildert. Und wieder einmal war ich der einzige Besucher und fühlte mich sehr wohl. Trotz sehr starken Windes und kühlen Temperaturen machte ich einen Rundgang durch die gesamte Anlage. Am späten Nachmittag musste ich über 2 Stunden wieder zurück und noch etwas weiter in die Kreisstadt Mugla fahren.

Bilderserie von der Rundfahrt über die Resadiye-Halbinsel mit Knidos

Tag 11 - Mugla und Aphrodisias [ ^ ]

In Mugla war es diese Nacht ziemlich kalt mit -4 Grad. Also ging es bei frostigen Temperaturen auf zu einem kurzen Stadtrundgang. Mugla ist keine Touristenstadt und deswegen sind die Angaben im Reiseführer sehr dürftig. Es wurde eine Moschee empfohlen, welche einen paviillonartigen Vorbau hat. Gleich nebenan stand ein alter Marmorbrunnen und gleich im Anschluss lud eine ehemalige Karawanserei zu einem Besuch ein und überall lag Schnee und Eis. Durch die engen Gassen ging es dann noch zum Museum und dort gab es wieder ein altes Herrenhaus mit schönem Innenhof zu besichtigen. Nach der Stadtbesichtigung ging es auf eine längere Autofahrt über teilweise schneebedeckten Straßen nach Aphrodisias. Der Name Aphrodisias war mir selbst bisher unbekannt, aber der Reiseführer empfahl die Besichtigung dieser Ausgrabungsstätte sehr. Also machte ich einen kleinen Umweg auf der Rückfahrt nach Antalya und legte dort einen Stopp ein. Und ich habe es nicht bereut. Die Ausgrabungsstätte von Aphrodisias hat sehr viel zu bieten. Es gibt einen ausgeschilderten Rundweg und viele Gebäude wurden teilweise wieder aufgebaut. Das antike Aphrodisias war sehr berühmt, weil das Orakel von Delphi den römischen Diktator Sulla den Auftrag erteilte der griechischen Göttin der Liebe zu huldigen. Und dies machte man in Aphrodisias. Der berühmte Tempel der Aphrodite war in der ganzen Antike bekannt. In der Nähe der Stadt gab es Steinbrüche und die Steinmetzarbeiten aus Aphrodisias waren ebenfalls ein Exportschlager. Der Stadt ging es gut und das sieht man an den zahlreichen antiken Bauten. Ein wunderbares Tetrapylon (Zermonientor), das gut erhaltene Stadion, ein Theater und ein mit vielen Reliefs verziertes Sebasteion (Huldigungstempel) sind die Höhepunkte des Rundganges. Der Abschluss erfolgt dann im Museum mit weiteren vielen Statuen, Reliefs und Friesen vom Ausgrabungsgelände. Am späten Nachmittag ging es dann noch weiter zu meinem Startpunkt für den kommenden Tag.

Bilderserie von Mugla und Aphrodisias

Tag 12 - Pamukkale [ ^ ]

Heute morgen wollte ich noch vor dem Sonnenaufgang aufstehen, weil ich die Starts von den Ballonfahrten sehen und sie im Bild festhalten wollte. Ich konnte bei -5 Grad das Aufblasen einiger Ballons miterleben und danach das Starten. Ich selber wollte nicht fliegen, weil ich die Bedingungen nicht gut empfand. Der Ballonflug dauert nur etwa 30 Minuten und dann wurde gelandet und ich konnte wieder zurück ins Hotel zum Frühstück und zum Aufwärmen. Danach bin ich wieder gekommen, um mir die ganze Anlage von Pamukkale mit dem antiken Komplex von Hierapolis anzusehen. Dies ist eine sehr weitläufige Ausgrabungsstätte und hat einiges zu bieten. Gleich nach dem Eingang am Nordtor kommt man an einer sehr großen Nekropole entlang. Überall liegen Sarkophage und Gräber oder Teile davon herum. Dann passiert man zwei Tore und eine gut erhaltene Straße. Der Höhepunkt ist sicher der Anblick der Kalksteinterrassen. Leider lag Schnee und darum ist es auf den Bildern nicht immer zu erkennen wo befinden sich die weißen Kalkterrassen und wo liegt nur Schnee. Aktuell ist nur ein kleiner Teil der Sinterkalkterrassen mit Wasser geflutet. Auf einem kleinen Gebiet darf man barfuß das Gefühl so einer Terrasse ausprobieren. Das warme Wasser dampft aufgrund der kalten Außentemperaturen. Wer gleich komplett ins warme Thermalwasser gehen will, der darf dies in einem antiken Becken machen. Dies kostet noch einmal einen Obolus, aber reizvoll wäre es schon gewesen. Am Ende des Rundganges genoss ich den Ausblick vom Theater auf die gesamte Anlage. Pamukkale mit dem antiken Hierapolis ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Wenn möglich aber nicht im Sommer, da die Ausflugstour nach Pamukkale in jedem Ferienort angepriesen wird und sicher auch oft genutzt wird.

Bilderserie von Pamukkale

Tag 13 - Antalya [ ^ ]

Der letzte Tag war für Antalya reserviert. Beim ersten Besuch vor zwei Jahren hatte ich keine Zeit für das Museum mit den antiken Ausstellungsstücken. Deswegen war heute Vormittag mein erster Weg ein kleiner Fußmarsch zum Museum am Rande des Zentrums. Bis dahin kann man immer in der Nähe des Mittelmeeres entlang laufen und schöne Ausblicke genießen. Das Museum befindet sich am Beginn des schönen Badestrandes von Antalya. Aber dann ging es endlich ins Museum, Das Antalya-Museum beherbergt eine große Sammlung von vielen Ausgrabungen, welche ich bei den beiden letzten Urlauben besuchen durfte. Die schönsten Funde hat man in das Museum gebracht und stellt sie hier aus. Die Ausstellung ist chronologisch angeordnet, Die schönsten Funde sind oftmals aus Perge und stellen Statuen, Fragmente, Friese und Sarkophage dar. Es gibt noch byzantinische Mosaike und Ikonen anzusehen. Mir hat der Besuch gefallen und es war ein guter Abschluss meiner Rundreise durch viele Ausgrabungsstätten in der Region Antalya. Nach dem Museumsbesuch schlenderte ich entspannt nochmals durch die Altstadt von Antalya. Ich hatte schon vor zwei Jahren einen kompletten Rundgang unternommen und diesen hier dokumentiert. Aber vielleicht sind diesmal neue und andere Fotos dabei.

Bilderserie vom Rundgang durch Antalya mit dem Museum

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